Kapitalismus abschaffen – bevor er uns abschafft!
Der 1. Mai ist der internationale Kampftag der Arbeiterklasse und blickt auf eine Geschichte von über 130 Jahren zurück. An ihm fanden 1886 die Massenstreiks des Haymarket Riot statt an denen tausende Arbeiter*innen auf die Straße gingen, um für den 8 Stunden-Tag zu kämpfen. Diese Kämpfe fanden nicht nur in Amerika, sondern in vielen Industrienationen der Welt statt. Und ihr Kampf gegen den Kapitalismus war damals genau so aktuell wie heute. Noch immer müssen wir den in der Novemberrevolution erkämpften 8-Stunden-Tag, sowie alle anderen Zugeständnisse, gegen die Kapitalisten verteidigen, denn keine erkämpfte Verbesserung bleibt unangegriffen, solange der Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit besteht. Heute gehen die Menschen immer noch auf die Straße, um für eine bessere Welt für uns alle zu kämpfen, sei es als Protest gegen die Rentenreform in Frankreich, zur Blockade von Waffenlieferungen in Griechenland und Italien oder gegen den kommenden Klimakollaps hier in Deutschland.
An immer mehr Stellen wachsen die Brandherde in dieser Welt, die das Potential haben, die gesamte Existenz der Menschheit zu zerstören. Der in der Ukraine tobende Krieg birgt wieder die Gefahr in einen Weltkrieg zwischen Atommächten zu eskalieren. Die Zerstörung unserer Umwelt durch profitorientierte Ausbeutung aller Ressourcen und sinnlose Überproduktion schreitet immer weiter voran. Der dadurch drohende Klimakollaps gefährdet so die Lebensgrundlage von uns allen. Diese Probleme haben eine gemeinsame Ursache, den Kapitalismus – und lassen sich nicht ohne seine Abschaffung lösen.
Der Zwang nach stetigem Wachstum auf der Jagd nach Profit führt dazu, dass immer neue Rohstoffquellen, Anlage- und Investitionsmöglichkeiten erschlossen werden müssen. Damit einher geht auch die Konkurrenz um die Aufteilung der Welt, welche unweigerlich zu Konflikten und Krieg führt. Hierbei vertritt jeder Staat die Interessen der heimischen Banken und Konzerne durch das Austragen dieser Konflikte am Verhandlungstisch, durch Sanktionen und sein Militär. Gleichzeitig erzwingt er im eigenen Land die nötige Akzeptanz für diese Außenpolitik sowohl durch seine ideologische Deutungshoheit als auch durch Repression und Gewalt. Dabei ist es egal welche Partei gerade an der Regierung ist, der Staat verkörpert im Klassenkampf stets die Interessen der herrschenden Klasse und beschützt die bestehenden Eigentumsverhältnisse und den Fortbestand der bestehenden Ordnung.
Die Arbeiterklasse in keinem Land hat Interesse an Krieg und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage. Wir haben in den Kriegen der Imperialisten, ob NATO, EU oder Russland, nichts zu gewinnen. Dauerhaften Frieden kann es aber nicht geben, solange Staaten(bündnisse) in kapitalistischer Konkurrenz um Rohstoffe, Absatzmärkte, Investitionsmöglichkeiten und Einflusssphären zueinander stehen. Wenn ein Konfliktherd gelöscht wird, flammt der nächste auf, denn kapitalistische Staaten sind freiwillig nur so lange friedlich, wie es sich wirtschaftlich für ihre Kapitalistenklasse lohnt. In der Klimafrage zeigt sich das selbe Problem, denn mit weltweiter kapitalistischer Konkurrenz ist es nicht möglich, koordinierte Maßnahmen zu ergreifen. Anstatt an einem Strang zu ziehen um unseren Planeten weiterhin bewohnbar und lebenswert zu halten drücken sich die Staaten vor jeglichen Maßnahmen, die die Profite ihrer Kapitalistenklasse einschränken könnten. Kein kapitalistischer Staat kann es zulassen, dass seine Banken und Konzerne in der internationalen Konkurrenz ins Hintertreffen geraten. Stattdessen wird mit allen bisher ergriffenen Maßnahmen versucht die Kosten und die Verantwortung für die Klimakrise auf uns, die Arbeiterklasse, abzuwälzen, anstatt die eigentlichen Produzenten von Treibhausgasen und Umweltverschmutzung zur Rechenschaft zu ziehen. Die Kämpfe gegen Krieg und Umweltzerstörung können uns nur als Klasse und weltweit vereint gelingen.
Unser Kampf gilt also dem Kapitalismus, dem bürgerlichen Staat und den Monopolen, denn die Gesellschaft, für die wir kämpfen, braucht diese nicht, genau so wenig wie ihre Feldherren und Prügelcops. Sie braucht uns alle, gleichberechtigt, und einen Plan, wie wir dieses Jahrhundert und darüber hinaus ohne Atomkrieg und Umweltkatastrophe überleben. Einen Plan, wie wir produzieren und leben wollen. Zum Wohle Aller und nicht für Profite und Marktzufälligkeiten. All das heißt, für den Sozialismus zu kämpfen!
Lasst uns den Kapitalismus abschaffen, bevor er uns abschafft!